Nellinger Bärenpfad

Bei Sonnenschein startete die Fahrt der Frauen in Blaubeuren zum Bärenpfad nach Nellingen – auf der Alb gab es dann Regen-, Schnee- und Graupelschauer. Alle Frauen waren froh, als man von der freien Fläche den Wald erreichte, der etwas Schutz vor dem Wind bot. Aber es dauerte nicht lange, da kam die Sonne wieder hervor und man konnte aufmerksam den interessanten Berichten von Gerda Fuchs-Holderried lauschen.

An insgesamt 12 Stationen erfuhr man Wissenswertes über die Besonderheiten der Schwäbischen Alb. Die alte Römerstraße, erbaut 84 n.Chr., war eine der nördlichsten Grenzen des Römischen Reiches bis ca. 125 n.Chr.Von der fast 300 Jahre alten Wettereiche hatte man einen schönen Blick auf Nellingen.
Die Flurnamen, wie zum Beispiel „Lixe“, „Schinderwasen“, „Kuhloch“ oder „Mühltäsch“ weisen auf frühere Nutzungen hin, also dass hier Lehm abgebaut oder totes Vieh entsorgt wurde, und dass der Weg zur Mühle in einer Senke, bzw. Mulde (Täsch) lag.
Der Dutzenbergschacht mitten im Wald ist eine geologische Besonderheit. In der 47 m tiefen Schachthöhle auf der Mitteleuropäischen Wasserscheide rinnt am Grunde ständig ein wenig Wasser.

Das Kaiserplätzle sollte eigentlich Königsplätzle heißen, denn es war der Württembergische König Wilhelm II, der von hier aus 1899 ein Manöver beobachtete. Am Wegesrand fanden die Frauen einige unbekannte (z. B. Traubenholunder) und auch bekannte Gewächse (z. B. Tulpen).

Bei herrlichem Sonnenschein wurde die schöne und erlebnisreiche Wanderung beendet und anschießend in der „Halbzeit“ eingekehrt. Vielen Dank Gerda!

Dolinenweg Hengen

„Das weiche Wasser besiegt den harten Fels“ Laotse ,chinesischer Philosoph, ca. 300 v.Chr.

Welche Wirkung  Regenwasser auf auf den Kalkstein der Alb hat, konnten die 20 Gäste  am Samstag, 6.April , bei herrlichem Frühlingswetter bei einer 3 stündigen Führung auf dem Dolinenweg in Hengen  hautnah erleben.

Dolinen, von den Älblern gemeinhin als „Erdfälle“ bezeichnet, sind auf der Alb weit verbreitet. Man schätzt ihre Zahl auf ca 5.000. Sie sind, wie die Höhlen und Trockentäler, charakteristische Elemente einer Karstlandschaft.

Der 8 km lange Weg beginnt am Sportplatz Hengen und ist durch Hinweiszeichen mit schwarz gewelltem Pfeil markiert. 6 Tafeln informieren mit Texten und Farbbildern über die Entstehung der Dolinen sowie über ihre natur- und heimatkundliche Bedeutung.

Auf dem Dolinenweg konnten neben den beiden wassergefüllten Hülen „Goslach“ und „Wechselfeuchtes Biotop“ , die eine artenreiche Pflanzen – und Tierwelt beherbergen, auch eine trockene Lösungsdoline, die „Heidekrautdoline“ besichtigt werden. Lösungsdolinen sind trichterförmig und entstehen dort, wo das leicht saure Regenwasser gut in Spalten und Klüften des Kalksteins versickern kann. Dabei löst es den Kalkstein langsam auf und transportiert ihn in gelöster Form ab.

Der Höhepunkt der samstäglichen Wanderung in die Erdgeschichte war die Erkundung der  Doline „Auloch“, die sich zur Hälfte im Besitz des Schwäbischen Albvereins befindet. Das Auloch liegt am Rand eines wasserstauenden Vulkanschlotes und verfügt hierdurch über eine nahezu ganzjährig schwach schüttende Quelle am Dolinenhang.  Das Quellwasser versickert nach einer kurzen Fließstrecke am Dolinengrund in einem Schluckloch (Ponor) .

Bei der anschließenden Einkehr im Gasthof „Lamm“ in Hengen wurden bei einem zünftigen Vesper die neuen Eindrücke und Informationen  in fröhlicher Runde ausgetauscht und diskutiert.

Fotos: Die Luftaufnahme der Doline „Auloch“ wurde freundlicherweise von Reiner Enkelmann aus Filderstadt zur Verfügung gestellt. Alle anderen  Aufnahmen stammen von Mitgliedern der Ortsgruppe.

 

 

Küchenschellen bei Bichishausen

Einen ganzen Hang voller Küchenschellen, Frühlingsfingerkraut und Veilchen konnten 20 Wanderer bei der Mittwochswanderung in Bichishausen im Lautertal bewundern. Ganz besonders erfreulich war es, dass drei Frauen aus der Ukraine, die bereits öfters beim SAV mitgewandert sind, wieder dabei waren. Der Schwäbische Albverein holte die Wanderung vor, die eigentlich erst am 24.4. stattfinden sollte. Aber in diesem Jahr hat der Frühling bereits Anfang März Einzug gehalten mit all seiner Pracht und Farbenvielfalt.

Die Wanderung ging zunächst sehr alpin aufwärts zum Schachenberg mit seiner Blütenpracht. Oben angekommen referierte Hans Ritter (mit Erlaubnis der Wanderführer) über das große Lautertal, seine Burgen und die Glaubensgrenzen. Auf dem Premiumweg „Hochgegrenzt“ ging es dann weiter und später wieder hinab ins Lautertal, wo die ersten Osterlämmchen die Wanderer begrüßten.

Renate Rommel hat (zusammen mit ihrem Mann Anton) seit diesem Jahr die Verantwortung für das Seniorenwandern im Verein übernommen und bietet bis einschließlich September einmal im Monat mittwochs interessante Touren an. Gäste sind immer willkommen.

Die schöne und aussichtsreiche Tour endete mit einer Einkehr im „Bären“ in Hütten.