„Das weiche Wasser besiegt den harten Fels“ Laotse ,chinesischer Philosoph, ca. 300 v.Chr.
Welche Wirkung Regenwasser auf auf den Kalkstein der Alb hat, konnten die 20 Gäste am Samstag, 6.April , bei herrlichem Frühlingswetter bei einer 3 stündigen Führung auf dem Dolinenweg in Hengen hautnah erleben.
Dolinen, von den Älblern gemeinhin als „Erdfälle“ bezeichnet, sind auf der Alb weit verbreitet. Man schätzt ihre Zahl auf ca 5.000. Sie sind, wie die Höhlen und Trockentäler, charakteristische Elemente einer Karstlandschaft.
Der 8 km lange Weg beginnt am Sportplatz Hengen und ist durch Hinweiszeichen mit schwarz gewelltem Pfeil markiert. 6 Tafeln informieren mit Texten und Farbbildern über die Entstehung der Dolinen sowie über ihre natur- und heimatkundliche Bedeutung.
Auf dem Dolinenweg konnten neben den beiden wassergefüllten Hülen „Goslach“ und „Wechselfeuchtes Biotop“ , die eine artenreiche Pflanzen – und Tierwelt beherbergen, auch eine trockene Lösungsdoline, die „Heidekrautdoline“ besichtigt werden. Lösungsdolinen sind trichterförmig und entstehen dort, wo das leicht saure Regenwasser gut in Spalten und Klüften des Kalksteins versickern kann. Dabei löst es den Kalkstein langsam auf und transportiert ihn in gelöster Form ab.
Der Höhepunkt der samstäglichen Wanderung in die Erdgeschichte war die Erkundung der Doline „Auloch“, die sich zur Hälfte im Besitz des Schwäbischen Albvereins befindet. Das Auloch liegt am Rand eines wasserstauenden Vulkanschlotes und verfügt hierdurch über eine nahezu ganzjährig schwach schüttende Quelle am Dolinenhang. Das Quellwasser versickert nach einer kurzen Fließstrecke am Dolinengrund in einem Schluckloch (Ponor) .
Bei der anschließenden Einkehr im Gasthof „Lamm“ in Hengen wurden bei einem zünftigen Vesper die neuen Eindrücke und Informationen in fröhlicher Runde ausgetauscht und diskutiert.
Fotos: Die Luftaufnahme der Doline „Auloch“ wurde freundlicherweise von Reiner Enkelmann aus Filderstadt zur Verfügung gestellt. Alle anderen Aufnahmen stammen von Mitgliedern der Ortsgruppe.