Vier Tage wandern in Graubünden – 6. bis 9. Juni

Die Ausfahrt des Albvereins Blaubeuren ging in diesem Jahr in die Schweiz und nutzte die Pfingsttage, um diese über 4 Tage auszudehnen.

An allen Tagen waren drei Schwierigkeitsgrade angeboten (leicht – mittel – schwierig), wobei aber die leichte Wanderung nicht umgesetzt wurde, obwohl die Altersdifferenz 35 Jahre betrug.

Am Freitag bestiegen 31 Leute den Bus Richtung Davos. Um 11:30 Uhr war das Ziel erreicht und sogar die Zimmer konnten sofort im Hotel „Seebüel“, direkt am Davoser See, bezogen werden. Nach dem Einchecken wurden gleich die Wanderstiefel angezogen und es ging gemütlich rund um den See Richtung höchstgelegene Stadt Europas Davos (1560 m). Dort gab es dann eine Überraschung: Eine Orgelführung mit dem Kantor Ulrich Weissert, Vater des gleichnamigen Kantors in Blaubeuren. Danach gab es noch Zeit zur freien Verfügung.

Der zweite Tag beinhaltete das Highlight der Reise. Mit Bus und Zug fuhr die Wanderschaft nach Wiesen. Von dort wanderte die erste Gruppe zunächst zum „Bärentritt“. An dieser Stelle passiert die Rhätische Bahn zwei Tunnelportale, dem Tunnel Wiesen und dem Bärentritt-Tunnel, in einem Abstand von lediglich zehn Metern. Unter einer Steinbrücke fließt der Sägentobel-Wasserfall hindurch und stürzt 50 Meter in die wildromantische Zügenschlucht. Die Strecke Filisur – Davos wurde 1909 erbaut.
Anschließend folgte Gruppe 1 der Gruppe 2. Diese überquerte das Wiesener Viadukt auf dem Wanderweg neben der Bahnlinie. Sie ist die höchste und größte Mauerwerksbrücke der Rhätischen Bahn. Die Konstruktion ist aus Betonsteinen mit Natursteinverkleidung. Sie hat eine Gesamtlänge von 210 m und eine Höhe von 88,9 m. Baubeginn 1906, Fertigstellung 1909. Entlang einem schönen Waldweg mit vielen Frauenschuhen ging es Richtung Filisur bis zu einem Grillplatz, wo sich beide Gruppen wieder trafen. Nach dem Vespern stieg Gruppe 1 in die Landwasser-Schlucht ab und konnte das Landwasser-Viadukt von unten bewundern. Gruppe 2 stieg nach Filisur ab und beobachtete den Bernina-Express von oben, als er über das Viadukt fuhr. Gemeinsam traf man sich wieder am Bahnhof Filisur zu einem Kaffee. Das Highlight war dann die Fahrt mit dem Historischen Zug zurück nach Davos. Aus einem offenen Waggon hatte man Blicke tief in die Schlucht und auf den Wasserfall am Bärentritt. Einige asiatische Mitfahrer schrien in jedem Tunnel wie in einer Geisterbahn, was die Fahrt noch lustiger werden lie

Am dritten Tag ging es auf dem Thomas-Mann-Weg hinauf zur Schatzalp. Der „Zauberberg“ ist der Titel seines berühmten Romans, in dem er den Klinikaufenthalt seiner 28-jährigen Frau beschreibt. Die „gemütliche“ Gruppe 2 stieg über den Alpen-Garten hinauf zur Strela-Alpe, die flotten liefen noch zum Strela-Pass, mit 800 Höhenmetern die herausforderndste Tour der Reise. In beiden Fällen wurde eingekehrt und gerastet, bevor man sich wieder an den Abstieg machte. Bei der Einkehr auf der „Strela-Pass-Hütte“ war die Überraschung groß, als die Wirtin berichtete, dass sie aus Riedlingen kommt.

Jeden Abend saß die heitere Gesellschaft noch beisammen bei Bier und Wein, sang, auf dem Klavier begleitet, fröhliche Lieder oder spielte Karten.

Der vierte Tag, eine Tour zum „Schwarzsee“ in Laret sollte eigentlich eine gemeinsame Wanderung werden. Aufgrund von Knie- und anderen Problemen, bewältigten einige die Strecke zur Hälfte mit der Bahn. Oben am See konnte man sich die Füße kühlen bis es mit dem Bus wieder talwärts ging.

Nach dem Mittagessen gab‘s noch Zeit für einen Kaffee auf der Sonnenterrasse mit Blick auf den Davoser See, bevor der Bus die Wanderschaft wieder abholte.
Auf der Heimfahrt trübte der Rauch der Waldbrände in Kanada den Himmel ein und alle waren ganz traurig als die Berge langsam im Rücken verschwanden.

Vier wunderschöne Tage mit viel Lob für die Wanderführer sowie für die Lage und Gemütlichkeit des Hotels. Sogar das Wetter hatte gut mitgespielt.

SK