Am Sonntag, 29.06. machten wir uns, 14 Wanderkameraden des SAV OG Blaubeuren, SAV OG Bermaringen und Gäste auf, um in Fahrgemeinschaften in Richtung Wental, nahe Steinheim am Albuch, zu fahren.
Wir starteten unsere Wanderung am Felsenmeer. Dort hat das Zusammentreffen von besonderen geologischen Bedingungen im Wental diese spektakuläre Landschaft geformt. Wanderführerin Anne Herrmann, OG Bermaringen, informierte über die Entstehung der Felsgiganten aus Dolomitgestein.
Wir wanderten durch den Wald in nördliche Richtung, an Irmannsweiler vorbei und weiter zum Trockental „Weiherschlauch“. Wanderführerin Marianne Söll, OG Blaubeuren, erzählte über den Wentalfluss, „Wedel“ genannt, der das Wental formte. Er entspringt noch heute als Rinnsal westlich des Naturschutzgebietes „Weiherwiesen“ und versickert bereits kurz darauf in einem sogenannten „Schluckloch“ (Ponor).
Bald lagen sie vor uns, die beiden Weiher. Diese Stillgewässer sind eine ausgesprochene Seltenheit auf der Schwäbischen Alb. Beeindruckend die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt, so z.B. Seggen- und Binsenarten, Wasserschwertlinie, Schachtelhalm, unzählig viele Libellenarten, Wasser- und Sumpfvögel und Frösche, die auf den Blättern der blühenden Seerosen saßen, und auf Beute hofften. Das Gebiet um die Weiher war bereits in der Bronzezeit (ca. 1.600 v. Chr.) besiedelt. Dies belegen Bodenfunde. Durch Luftaufnahmen im Jahr 1987 wurden im nördlichen Teil des oberen Weihers die Grundrisse eines römischen Kastells, Teil des Limes, entdeckt.
Durch dunklen Fichtenwald führte unser Weg weiter zum früheren herrschaftlichen Viehhof „Tauchenweiler“, der bereits 1479 erwähnt wurde. Heute ein Ausflugslokal. Wir saßen am langen Tisch unter großen Kastanienbäumen und genossen kühle Getränke. Die Sonne hatte begonnen, sich „voll aufzudrehen“.
Auf unserem Rückweg kamen wir immer wieder an großen Vorkommen des Fingerhutes (Digitalis) vorbei. Im Schatten unter Fichten erzählte uns Anne Herrmann über die Entstehung der Alpen und der Schwäbischen Alb. Sie berichtete auch über die Geschichte der Kontinentalplatten, die sich fortwährend bewegen. Beispielhaft sind die Alpen, deren Bildung durch die Kollision der afrikanischen und der eurasischen Platten begann. Anhand von Folien wurden die Zusammenhänge erklärt und verdeutlicht.
Wir wanderten weiter. Die „Banwanghütte“ bot ein schattiges Plätzchen für eine ausgedehnte Pause. Gestärkt strebten wir dem Parkplatz am Wentalhotel zu.
Die Einkehr im Biergarten des Gasthauses „Kreuz“ in Dornstadt war ein willkommenes Ziel um diesen erlebnisreichen Wandertag ausklingen zu lassen.
MS
