Bericht über Windkraft-Vortrag

Dieser Bericht über den Vortrag von Christian Hajdukist zum Thema „Wohin mit der Windkraft“ ist in der Schwäbischen Zeitung erschienen:

DAS SAGT DER NATURSCHUTZ ZUM WINDENERGIEAUSBAU IN DER REGION

„Ein sportliches Ziel“: Naturschutzwart Christian Hajduk bezweifelt einen rechtskräftigen Regionalplan für Windkraftanlagen bis Jahresende.

Nicht nur viele Bürger sehen den Ausbau der Windkraft im nördlichen Alb-Donau-Kreis kritisch. Neben den allgemeinen Planungen zweifeln Experten auch die zeitliche Umsetzung an. Bis 31. Dezember 2025 soll der „Regionalplan Windkraftanlagen“ unter Dach und Fach sein, – ein „sportliches Ziel“, war das Fazit von Christian Hajduk aus Lonsee, Gau-Naturschutzwart des Schwäbischen Albvereins, bei seinem gut besuchten Vortrag in Blaubeuren. Veranstalter war der Albverein.

Hajduk ist Mitglied im „Bundesverband Windenergie (BWE)“ und erwies sich als kompetenter Referent mit gutem Kartenmaterial bei der Vorstellung des bisherigen Diskussionsstands unter besonderer Berücksichtigung der Region Laichingen-Blaubeuren und den angrenzenden Gemeinden im nördlichen Alb-Donau-Kreis. Er stellte dar die seit 2023 geltenden Rahmenbedingungen: Bundesweit sollen 2 Prozent der Landesflächen für Windkraftanlagen zur Verfügung stehen, in Baden-Württemberg und Bayern 1,8 Prozent.

Im Rahmen von Regionalplänen sollen geeignete Vorranggebiete ausgewiesen werden unter Berücksichtigung der Stellungnahmen von Naturschutzverbänden. „Spezialität“ in Baden-Württemberg sei, dass vor allem Waldgebiete ausgewiesen wurden – zum Schutz des unter Artenschutz stehenden Milans. Dieses Ziel sei inzwischen jedoch nachrangig, da der Milan durch ein neues „Antikollisionssystem“ geschützt werden könne. Nach der neuen Regelung des Landes sei eine „Verhinderungsplanung“ durch die Regionen nicht mehr möglich, da bei Nichterfüllung flächendeckend eine „Superprivilegierung“ drohe: Danach könnte „jedermann“ interessengeleitet einen Antrag stellen, die Folge wäre ein „ungeregelter Wildwuchs“ (die „Schwäbische Zeitung“ berichtete ausführlich).

Geplant war ein landesweites rationales und nachvollziehbares Verfahren ohne Willkür. In der Region Donau-Iller komme erschwerend hinzu, dass Entscheidungen bundeslandübergreifend getroffen werden müssten. Denn die Region umfasst den Alb-Donau-Kreis, Stadtkreis Ulm, Kreis Biberach, auf bayrischer Seite den Landkreis Neu-Ulm, Günzburg und den Stadtkreis Memmingen. Nach heutigem Stand sind 0,43 Prozent der Regionsfläche auf 2300 Hektar mit Windkraftanlagen bebaut, – nach der Zielvorgabe müssen 1,8 Prozent auf einer Fläche von 10.000 Hektar bebaut werden, „das Vierfache“. Die bisherigen 37 Vorranggebiete müssten entsprechend auf 100 erhöht werden. Ein „Schwarz-Weiss-Plan“ jeder Region müsse vorgelegt werden, darin ermittelt werden geeignete „Windpotenzialflächen“, die eine mittlere Windleistungsdichte von 215w/qm in 160 Metern Höhe erreichen sowie „Ausschlussflächen“.

Ausgeschlossen für die Bebauung mit Anlagen sind demnach Siedlungsflächen und ein angemessener Abstand dazu, Verkehrsflächen wie Autobahnen, Flugplätze, Hochspannungsleitungen, Bundeswehrgebiete mit Hubschraubertiefflugstrecken, Naturschutzgebiete und Biospärenreservate. Landschaftsschutzgebiete sind nicht mehr ausgeschlossen, jedoch andere bereits beschlossene Vorranggebiete, die dem Naturschutz oder der Rohstoffgewinnung dienen.

„Ziemlich schräge Verteilung von Windkraft“

Die „Windkarte“ Hajduks für die Region Donau-Iller zeigt überzeugend die Fakten: Blau-, Donau- und Illertal sind windstille Zonen, – also ungeeignet -, hervorragend dagegen eignet sich die Laichinger Kuppelalb und ein kleineres Gebiet um Biberach. 70 Prozent der regionalen Gesamtfläche fallen schon mal weg wegen Siedlungsnutzung. Als weitere Ausschlussgebiete erweisen sich das Gebiet um den Flughafen Memmingen sowie die von der Bundeswehr beanspruchten Flächen mit Hubschraubertiefflugstrecken um Laupheim.

Christian Hajduk erklärte: „Blaubeuren hat Glück, selbst eine Windkraftanlage auf dem Hochsträß fiele in den Einzugsbereich des Flughafens Laupheim“. Unter weiterer Berücksichtigung des Arten-und Naturschutzes sind 87 Prozent der Region von Ausschlusskriterien betroffen. Und letztendlich kommen nur noch 7,8 Prozent der Regionsfläche für Windkraftanlagen in Betracht. Entsprechend ergäbe sich in der Region „eine ziemlich schräge Verteilung“, so Experte Christian Hajduk.

Kritisch zu sehen sei, dass die neuen Windräder auf der Alb relativ weit weg von den Verbrauchsstellen errichtet würden: „Die Wieland Werke im bayrischen Vöhringen verbrauchen ein Drittel des Gesamtstroms der Region.“ Ein weiteres Problem aus der Sicht des Naturschutzwartes ist der „massive Eingriff in die relativ intakte Natur auf der Schwäbischen Alb“, die Windräder am Albtrauf sind weithin sichtbar. Ein erster Vorschlag des Planungsausschusses im März 2024 wurde verworfen, in einen neuen Entwurf wurden aufgenommen „nachgemeldete Ergänzungsflächen“ durch die Bürgermeister des Alb-Donau-Kreises: Gemeindeeigene Flächen sollten, als Vorranggebiete aufgenommen werden, um Pachteinnahmen für die Gemeinden zu sichern. Hajduk betonte: „Eine Goldgräberstimmung brach aus. Es geht um 150.000 Euro Pacht pro Jahr für jede Anlage, die nicht dem Gemeindefinanzausgleich unterliegen“, – nicht nur „private Grundeigentümer“ sollten von den Anlagen profitieren.

„Lastwagenweise“ Stellungnahmen abgegeben

Hajduk kritisierte jedoch, dass durch diese „Grätsche der Bürgermeister“ der Alb-Donau-Kreis seinen Beitrag zu Windvorrangflächen fast verdoppelte. In Laichingen standen „11 Prozent der Gemeindefläche zur Debatte“, was zu erheblichen Protesten, Diskussionen im Stadtrat und einer entsprechenden Stellungnahme führte, die Frist ist im Oktober 2024 abgelaufen. Hajduk zitierte Gerüchte, denen zufolge in der benachbarten Region Neckar-Alb „lastwagenweise“ protestierende Stellungnahmen abgegeben worden seien. Nach deren Sichtung ist nach einer Überarbeitung eine erneute Auslegung geplant.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde die grundsätzliche Zustimmung zum Bau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen geäußert. Alternative Standorte, etwa der stillgelegte Truppenübungsplatz Münsingen wurden gegensätzlich diskutiert. Kritisiert wurde die Vernachlässigung der Forschungen zu „Energiespeicherung“ und „Wasserstoff“ in den vergangenen Jahrzehnten sowie die fehlenden Auflagen zur Energieeinsparung: „Warum werden nächtliche Leuchtreklamen nicht verboten, die nachweislich das Insektensterben mitverursachen?“

Quelle: Schwäbische Zeitung Laichingen, 11.2.2025
Von: Ilse Fischer-Giovante
Fotos: Bodo Schackow/dpa und Ilse Fischer-Giovante

Krippenweg in Donaustetten

Das Wanderjahr 2025 der Frauengruppe begann mit einer Krippenwanderung. Mit PKWs fuhren 17 Frauen zur Kirche „Zur Heiligen Familie“ in Donaustetten.

Dort wurde zunächst vom Organist Fabian Engels die Orgel erklärt und Fragen der Frauen beantwortet. Da die Kirche wie ein Zelt aufgebaut ist, gibt es keine Empore und die Orgel steht im Kirchenraum auf Höhe der Kirchenbesucher. Überraschend für alle war, dass die großen sichtbaren Orgelpfeifen an der Schauseite der Orgel – dem sogenannten Prospekt – alles Attrappen sind, also nicht bespielt werden. Die Frauen durften jedoch auch einen Blick in das Innere der Orgel werfen und dort die 1300 spielbaren Pfeifen bewundern. Nach einem rasanten „Fuß-Solo“-Vorspiel des Organisten wählten die Frauen zwei Weihnachtslieder, die sie, von der Orgel begleitet, tatkräftig mitsangen.

Anschließend führte Pastoralreferent Christoph Esser durch die Kirche. Erbaut wurde die Kirche nach den Plänen von Architekt Hanns B. Schlichte aus Friedrichshafen. Grundsteinlegung der Kirche war 1979. Am 24.5.1981 wurde die Kirche eingeweiht.

Andreas Jauß, der Künstler und Pfarrer ist, hat das Symbolbild „Die Heilige Familie“ für die Kirche gemalt, das eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien darstellt (Bild siehe unten).

Seit 2016 hat ein neuer und besonderer Kreuzweg mit Bildern von Sieger Köder in der Kirche seinen Platz gefunden. Sieger Köder wäre am 3. Januar 100 Jahre alt geworden. Der Künstler, der mit seinen Bildern predigen wollte, wurde in Wasseralfingen geboren und schuf für viele Kirchen großformatige Altarbilder. Mit 40 Jahren entschloss er sich zum Theologiestudium und wurde 1971 Priester.

Aufgrund des Sturmes fuhren die Frauen anschließend mit dem PKW zum Parkplatz am Krippenweg. Viele selbstgebastelte Krippen konnten bewundert werden. Leider hatte der Sturm einiges verweht oder umgeworfen. Zum Abschluss der Wanderung konnte noch ein riesiger Mammutbaum bewundert werden.

Danach ging‘s zur Einkehr in den „Schillerstein“, wo sich alle wieder aufwärmen und stärken konnten.

SK

Vulkankrater in Apfelstetten

Die letzte Wanderung der Frauengruppe in diesem Jahr war bereits mit einem kleinen Wintereinbruch verbunden. Auf der Alb hatte es geschneit und selbst im Tal gab es einen Hauch Schnee, der wie Zuckerguss auf den Dächern lag.

Um 9:40 Uhr ging es mit der Schwäbischen Albbahn nach Münsingen und von dort mit dem Bus nach Apfelstetten (diesmal hatte alles pünktlich geklappt). Der Ort liegt inmitten eines Vulkankraters, der bereits vor ca. 16 Mio Jahren aktiv war. Es war der südlichste Vulkan von den insgesamt ca. 350 Vulkanschloten, die im Umkreis von ca. 25 km rund um Bad Urach aktiv waren. An der ersten Station „Auf dem Grund des Maars“ konnte man noch deutlich den ehemaligen Kraterrand erkennen. Dieser war ursprünglich um einiges höher als heute und bildete ein geschlossenes Rund. Im Laufe von Jahrmillionen veränderte sich der Rand durch Erosion und wurde abgetragen. Durch die Entstehung des Urbentals kam es an der Süd-West-Seite des Kraterrandes zu einem Durchbruch, so dass die Wassermassen, die sich im Maar angesammelt hatten, allmählich abflossen. Apfelstetten hatte gerade sein 700 Jahresfest und zählt knapp 500 Einwohner.

Nachdem die Frauen den Kraterrand erklommen hatten, wurden sie mit einem tollen Blick auf das Alpenpanorama belohnt. Bei eisigem Wind und klarer Luft ging es einmal um Apfelstetten herum und anschließend mit dem Bus zurück nach Münsingen. Hier wurde im Café eingekehrt und die Glieder aufgewärmt, bevor es mit dem Albbähnle wieder zurück nach Blaubeuren ging.

Eine sehr interessante und aussichtsreiche Wanderung – vielen Dank Lore!

SK

Auf dem HW2 – von Ulm nach Blaubeuren

Viel Wind, kaum Sonne, ein paar Regentropfen zum Schluss. Das war das Wetterprogramm auf der Wanderung von Ulm nach Blaubeuren. Sieben wetterfeste Wanderer (Frauen in der Überzahl) machten sich nach kurzer Bahnfahrt ab dem Ulmer Bahnhof auf den Weg zurück nach Blaubeuren. Während der zweite Teil der Tour allen bekannt war, bot der Anfangsteil durch das Stadtgebiet von Ulm allerhand Unbekanntes. Zunächst ging es entlang der Bahntrasse zur Donau, dort bald hinauf auf das Hochufer und zum Fort Unterer Kuhberg. Entlang nobler Villen und vorbei an Schrebergärten kamen wir zur Jugendfarm und zur Jugendherberge, zur großen Sporthalle, zum Trinkwasserpumpwerk und dem im Bau befindlichen neuen Wasserhochbehälter der Stadt und schließlich zum Fort Oberer Kuhberg.

Von da an trieb heftiger Wind die Wanderer zu strammem Tempo an. Nebel verhüllte die Sicht nach Süden. Für die kurze Mittagsrast wurde ein windgeschützter Platz gesucht. Die Sonne spendete dazu gerade rechtzeitig ein kleines bisschen Wärme. Auf dem Weiterweg bot bald der Wald den ersehnten Windschutz. Oberhalb Erstetten wurden heimatliche Gefilde erreicht. Über Beiningen, die Ruine Gleißenburg und durch den Friedwald ging es zur verdienten ausgiebigen Kaffeepause im Schillerstein. Aufgewärmt und ausgeruht ging es dann gemütlich in der Abenddämmerung hinunter nach Blaubeuren zur Schlusseinkehr.

GB

Zum Jahresausklang ein Vereinsfest

Die „Weidacher Hütte“ schließt ihre Pforten und wird demnächst winterfest gemacht.

Doch zuvor gab es dort noch unser Vereinsfest für alle Mitglieder, um das Jahr bei einem Mittagessen und gemütlichem Beisammensein ausklingen zu lassen. Für herbstliche hübsche Tischdeko hatten Margret Spengler und Silvia Klingenstein gesorgt. Beim warmen Leberkäse und von Mitgliedern gespendetem Kartoffel- und Zuckerhutsalat waren die Gespräche bereits voll im Gange. Die zwei besonders fleißigen Helferinnen Ute Bürklin und Dagmar Seibl bewältigten Essensausgabe und Abwasch, während alle anderen die Gelegenheit zu einem Spaziergang im herbstlichen Nebelwald rund um die Hütte hatten. Danach brachten das Duo Marianne und Hans mit dem Sketch „Der Vogelhändler“ das Publikum zum Lachen. Mit Akkordeon-Begleitung durch Traude Fülle wurden bis zum Kaffee einige Wanderlieder gesungen. Nach Kranzbrot und Kaffee bot Dieter Bigell einen liebevoll zusammengestellten Rückblick auf das Wanderjahr 2024 und eine Vorschau auf das Davos- Wanderprogramm im nächsten Jahr an Pfingsten. Zufrieden und mit einigen Informationen reicher machten sich die Gäste gegen 17 Uhr noch vor Einbruch der Dunkelheit auf den Heimweg.

Ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer!

SK

 

Gruorn

Man konnte sich mal wieder auf die Bahn verlassen – dass sie nicht kommt!

Mit der Schwäbischen Albbahn wollten 13 Frauen nach Münsingen fahren und von dort zur Trailfinger Säge. Da jedoch wegen der einsturzgefährdeten Brücke im Blautal die Fahrt in Blaubeuren endete, konnten nur Regionalbahnen einfahren. Die Frauen fuhren verspätet nach Schelklingen und versuchten von dort aus nach Münsingen zu kommen. Zunächst erfolglos – keiner wusste Bescheid – bis Ute zufällig den Schienenersatzverkehr am Busbahnhof entdeckte. Verspätet aber glücklich kam die Truppe endlich in Münsingen an und konnte eine halbe später zur Trailfinger Säge weiterfahren. Von dort ging es über den ehemaligen Truppenübungsplatz nach Gruorn. Pünktlich zum Mittagessen im alten Schulhaus erreichten die Wanderinnen ihr Ziel. Nach der Stärkung wurde die Kirche besichtigt und bei herrlichstem Sonnenschein ein Rundgang durch das ehemalige Dorf Gruorn unternommen. Zurück in Münsingen gab‘s wegen der Wartezeit noch einen Kaffee bis das Albbähnle, das nun wieder fuhr, die Frauen wieder nach Hause brachte.

SK

Apfelsaft aus Streuobst

Auch in diesem Jahr bot der Schwäbische Albverein Blaubeuren eine Mitmach-Aktion für Groß und Klein an und produzierte seinen eigenen Apfelsaft. Zunächst wurden die Äpfel auf den Streuobstwiesen, die der Verein in den Teilorten pflegt, gesammelt und anschließend zur Mosterei nach Berghülen gebracht. Die Früchte wurden gewaschen, in der Stempelpresse gepresst, der Saft auf 80 Grad erhitzt und in „Bag-in Box“ Gebinde abgefüllt. Neben der Tatsache, dass der Apfelsaft aus ungespritztem Obst hergestellt wird, ist dem Verein auch wichtig, die Bedeutung der Streuobstwiesen aufzuzeigen und diese wertvollen Biotope zu erhalten. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen unserer schwäbischen Heimat.

Verkosten kann man den herrlichen Apfelsaft am Familiensonntag, den 27. Oktober 2024, mit „Tag der offenen Tür“ im Babette-Gundlach-Haus. Ab 11 Uhr können die Räumlichkeiten des Albvereins im zweiten Obergeschoss des Gundlach-Hauses besichtigt werden.

SK

Weinberge und Schwäbischer Vulkan

21 Wanderer machten sich am Sonntag 13. Oktober 2024 auf nach Neuhausen bei Metzingen und bekamen dort als erstes von Eberhard Fritz in einer der 3 Neuhauser Keltern einen kurzen Einblick in die vielhundertjährige Weinbaukultur in Neuhausen am Hofbühl. Besonders beeindruckend der mächtige, 6-stämmige historische Kelterbaum.

Danach gings flott hinauf auf den Hofbühl, den ersten der drei zu erklimmenden Vulkanschlote, mit Ausblick auf den südwestlichen Albrand und der Achalm. Der Weiterweg zum Florian auf teils schmalen feuchten Waldwegen war bald geschafft. Vom Florian bot sich der Ausblick aufs nördliche Albvorland, Jusi, Hohenneuffen und die Kaiserberge. Ein kühler Wind forderte jedoch zum baldigen Weitergehen auf. An windgeschützter Stelle erhielten die Wanderer Informationen zur Entstehung des Schwäbischen Vulkans und dem Unterschied zu den Zeugenbergen. Nach kurzem Kaffee-Stop im Naturfreundehaus Falkenberg war der dritte Vulkankegel, der Metzinger Weinberg, bald erreicht. Nun brach auch die ersehnte Sonne durch die Wolken. Der Rückweg führte gemütlich durch ausgedehnte Rebanlagen an der steilen Südseite des Metzinger Weinbergs zurück nach Neuhausen zur Einkehr im Landgasthof Rebstöckle.

GB

Schlattstall: Goldloch

Es war wieder schön mit Renate und Anton Rommel bei der letzten Senioren-Wanderung. Und das Wetter hatte auch mitgespielt: Obwohl es vorher und nachher regnete, hatten wir trockenes und nicht zu heißes Wanderwetter.

Mit dem Auto ging‘s über die Alb nach Schlattstall und gleich über ein kleines Brückle zum „Goldloch“. Der Name weist daraufhin, dass man eine gewisse Zeit lang glaubte, dass sich im Inneren der Berge große Schätze verbergen würden. In der Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die eifrige Suche nach Gold in den Albhöhlen. 1824/25 versuchte man es im Tal der Lenninger Lauter. Wie der Ort früher ausgesehen hat, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Heute gibt es da einen hohen Felsspalt, der 34 m nach hinten führt und dann zu Ende ist. Bei Schneeschmelze oder den immer häufigeren starken Regenfällen tritt Wasser aus den Kalkschichten, die Geologen dem „Weißen Jura Beta“ zuordnen. 20 m unterhalb des Wasseraustritts der Höhle hat sich eine zweite schüttende Quelle entwickelt.

Danach ging es durch den Ort zur Quelle der Schwarzen Lauter und einen Weg hinaus an Streuobstwiesen vorbei Richtung Große Schrecke. Im großen Bogen und herrlicher Landschaft führte der Weg zurück nach Schlattstall und zum Parkplatz. Auf der Heimfahrt kehrten wir noch in der „Schlatterhöhe“ ein, wo die meisten sich mit einem Wurstsalat stärkten.

S.K.

Fahrt zur Schäferlaufstadt Markgröningen und Wanderung zum Hohenasperg

Die Zeiten waren perfekt geplant und dann kam alles durcheinander, denn es fuhr wegen eines Stellwerkschadens kein Zug nach Ulm. Also musste bei der Frauenwanderung am 19.9.2024 umgeplant werden. Wir fuhren mit den PKWs nach Merklingen und mit der Schnellbahn nach Wendlingen. Einige freuten sich darüber, denn sie waren hier noch nie gefahren.

Mit einer Stunde Verspätung kamen wir in Markgröningen an. Im Gasthof „Bären“ kehrten wir ein. Das Essen war sehr gut und gestärkt konnten wir die Stadtführung angehen. Markgröningen wurde bereits 779 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter erlebte die Stadt ihre Blüte, da hier überregionale Märkte abgehalten wurden und die Stadt zu einem gewissen Wohlstand kam, was heute noch an den zahlreichen und prächtigen Fachwerkhäusern zu sehen ist.
Das Rathaus von 1440 /41 dominiert den Markplatz. Der Marktbrunnen versorgte mit seinem Wasser aus der Leudelbachquelle die Menschen, war Viehtränke, war Löschwasser und Brauwasser.
Vier Stadttore und eine Stadtmauer umschlossen die Siedlung. Im alten Stadtkern gibt es viele große mehrgeschossige Fachwerkhäuser aus dem 15. Und 16. Jahrhundert, ein Zeichen des reichen Bürgertums.
Wir besuchten die Bartolomäuskirche und waren beeindruckt von der gotischen Hallenkirche. Wir hatten das Bedürfnis zu singen und haben „Lobet den Herren“ gesungen.
Bekannt ist Markgröningen durch den Schäferlauf. Das Fest geht auf die Schäferordnung von 1651 zurück. Die Schäfer und Schäferinnen laufen barfuß über ein Stoppelfeld im Wettstreit um die Schäferkrone.
Wir verließen Markgröningen und wanderten über einen Höhenweg durch Weinberge und Streuobstwiesen zum Hohenasperg, der „Schicksalsberg“, „Tränenberg“, „Demokratenbuckel“ oder Hausberg der schwäbischen Intelligenz. Die Festung Hohenasperg wurde erstmals 819 urkundlich erwähnt, erlangte aber erst größere Bedeutung im 13. Jahrhundert durch die Gründung der Stadt Asperg.
Viele tausend Menschen waren dort über Jahrhunderte unter Verschluss. Einer der Insassen war Christian Friedrich Daniel Schubart. Er wurde durch einen Spitzel nach Blaubeuren in württembergisches Gebiet gelockt und dort verhaftet. Er verbrachte 10 Jahre seines Lebens auf dem Hohenasperg. Als gebrochener Mann verließ er 1787 das Gefängnis und starb 1791. Heute ist der Hohenasperg Gefängnis und Gefängniskrankenhaus.

Das Wetter war schön und wir genossen den Rundumblick vom Hohenasperg in unsere schöne Heimat.

HR