Durch das Bärental

28. August 2024

Was haben die Herren von Freyberg und die Schlossmaurer miteinander zu tun? Die einen erbauten das Schloss Hohenjustingen, die anderen machten den Schlosskeller wieder begehbar.

Über die wechselvolle Geschichte der Burganlage hoch über Hütten und die Arbeit zur Wiederherstellung des ehemaligen Kellers in der seit dem 19. Jahrhundert abgerissenen Burg erfuhren die Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins. Nach Besichtigung des Dorfmuseums ging die Wanderung durch das Bärental hinauf zum ehemaligen Schloss, wo eine interessante Führung im Schlosskeller stattfand. Danach wanderte die Gruppe über den Schlosssteig zurück nach Hütten und kehrte zum Schluss noch im ‚Bären‘ ein.

Gedenkstätte Grafeneck

Noch nie war die Teilnehmerinnenzahl so hoch in der Frauengruppe wie bei der Wanderung am 22. August 2024, die von Elisabeth Gebhardt geführt wurde. Die Frauen hatten ein trauriges Kapitel der Geschichte ausgewählt und stellten sich dem schwierigen Thema der Euthanasie im Jahr 1940.

Mit der Albbahn fuhren 26 Frauen bis nach Grafeneck und stiegen zum Schloss hinauf, das auf eine fast tausendjährige Vergangenheit zurückblickt. In der Zeit der Renaissance um 1560 entsteht an der Stelle einer hochmittelalterlichen Burganlage ein Jagdschloss der württembergischen Herzöge. Dieses wird in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch Herzog Carl Eugen zu einer eindrucksvollen barocken Sommerresidenz erweitert. Im 19. Jahrhundert zerfällt das Schloss und einzelne Gebäude werden „auf Abbruch verkauft“. Im Jahr 1928 erwirbt es die evangelische Samariterstiftung in Stuttgart, die das Schloss in ein Behindertenheim umwandelt. Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, im Oktober 1939, wird Grafeneck zum ersten Vernichtungszentrum der NS-„Euthanasie“: Anstalt A. Von Januar bis Dezember 1940 werden 10.654 Menschen ermordet. Aufgrund des Scheiterns der Geheimhaltungsbemühungen (den Angehörigen wurde mitgeteilt, das die Betroffenen an einer Lungenentzündung gestorben sind) sowie der zunehmenden Proteste von Kirchen und Angehörigen der Opfer wird der Ort der Vernichtung mit dem Täterpersonal ins hessische Hadamar verlegt, was nicht das Ende der Vernichtung, sondern die geographische Ausdehnung auf neue Regionen des Reiches bedeutete.
1946/47 erhält die Samariterstiftung Grafeneck zurück und ist seither wieder Lebensraum, Wohnort und Arbeitsplatz für behinderte sowie psychisch erkrankte Frauen und Männer.
Im Oktober 2005 wird ein Ort der Information und Dokumentation, das Dokumentationszentrum Gedenkstätte Grafeneck geschaffen, das seither nahezu 250.000 Menschen besucht haben.

Alle Frauen waren sichtlich betroffen über die Ermordung der vielen Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung und diskutierten auch die gegenwärtigen Verhaltensweisen gegenüber Menschen mit Behinderung. Nach dem Besuch des Friedhofs und der fünfeckigen offenen Kapelle, wanderte die Gruppe nach Dapfen, wo man im „Lagerhaus“ einkehrte. Gestärkt ging es bei schönstem Wanderwetter zum Bahnhof Marbach und mit der Albbahn zurück.

Die fürstlichen Anlagen von Inzigkofen

Am 18.7.2024 machte sich die AV Frauengruppe mit Bahn und Bus auf den Weg nach Inzigkofen, um die dortigen fürstlichen Anlagen zu erkunden. Fürstin Amalie Zephyrine, die Retterin des Hauses Hohenzollern, hat den Park 1811 anlegen lassen, nachdem sie Inzigkofen als Wohnsitz gewählt hatte. Unser erstes Ziel war das Denkmal, das sie zum Andenken an ihren Lieblingsbruder Friedrich III von Salm-Kyrburg errichten ließ. Dieser hat in den Schreckensjahren der französischen Revolution in Paris sein Leben verloren. Dann ging es weiter zur Hängebrücke, von der aus man einen wunderbaren Blick auf den Amalienfelsen hat. Amalies Enkel Fürst Karl Anton hat den vormaligen Blaufelsen  nach ihrem Tod 1841 umbenannt und ihren Namen und das Allianzwappen der Fürstenhäuser Hohenzollern-Sigmaringen und Salm-Kyrburg anbringen lassen. Auf der anderen Donauseite strebten wir nun die Eremitage an, wo wir eine längere Verschnaufpause  einlegten und einen ersten Blick auf die Teufelsbrücke, unser nächstes Ziel, warfen. Am Känzele gab es eine zweite Pause mit Stärkung für den etwas fordernden Streckenverlauf über steile Treppenkonstruktionen vorbei an den Inzigkofer Grotten. Die alte Lindenallee führte uns zur ehemaligen Klosteranlage. Im dortigen Kräutergarten überbrückten wir die Zeit bis zur Rückfahrt. Da aufgrund der Busverspätung der Anschlusszug nach Blaubeuren nicht mehr zu erreichen war, musste in Sigmaringen auch noch eine Kaffeepause im Café Seelos eingelegt werden, was aber klaglos hingenommen wurde.

 

Von der Burg zum Wasser im Tal

… lautete die Wanderung im Großen Lautertal am Sonntag, den 23.6.2024. Per PKW ging es bis zum Parkplatz unterhalb der Burg Derneck. 17 Erwachsene, darunter zwei Frauen aus der Ukraine, und drei Kinder zwischen 4 und 8 Jahren machten sich auf den Weg hinauf zur Burg. Es gab eine kurze steile und eine längere flache Variante. Der Nachwuchs wollte natürlich schnell oben sein und schaffte dies auf der steilen Strecke. Oben vermisste  Wanderführerin Gerburg Buck ihr Mobiltelefon, Wanderkarte und Aufzeichnungen. Dies alles war zu Beginn der Fahrt auf dem Autodach vergessen worden. Oh je! Das Wichtigste wusste  sie jedoch noch zu berichteten, u.a. von der großen Ehrenamtsleistung der Albvereinsmitglieder bei der Restaurierung und dem Umbau der Ruine Derneck zum heutigen schmucken Wanderheim des Schwäbischen Albvereins. Nachdem die ersten einen Kaffee getrunken und die Kinder sich bei der Burgverteidigung ausgetobt hatten, ging es weiter Richtung Gundelfingen, auf halber Höhe entlang bunt blühender Magerwiesen. Dabei entdeckte Dieter eine in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Pflanze am Wegrain, das „rundblättrige“ oder auch „durchwachsene“ Hasenohr.

Eine kleine Gruppe nahm bald den direkten Weg hinab nach Wittstaig und im Tal weiter zum Malereimuseum Anton Geiselhardt. Die anderen, auch die Kinder, wanderten weiter auf halber Höhe und hatten dann nochmals 100 hm Anstieg bis zum Aussichtspunkt „Bürzel“. Von hier hatte man einen herrlichen Blick auf den Umlaufberg der Lauter, gekrönt von der Burgruine Niedergundelfingen mit dem Ort Gundelfingen am Fuß des Umlaufbergs.

Nach süßer Belohnung für die Kinder waren alle bereit für den Abstieg hinunter ins Tal. Kurzer Besuch im lohnenden privaten Museum Anton Geiselhart (keine Eintrittskosten!) und dann Einkehr im gut besuchten „Bauhof-Stüble“. Danach ging es entlang der windungsreichen und viel Wasser führenden Lauter zum Parkplatz zurück. Die Begegnung mit zwei netten Eselchen auf einer Weide verkürzte den Kindern den Rückweg. Eine sehr schöne und aussichtsreiche Wanderung!

P.S.: Smartphone, Wanderkarte und Unterlagen wurden alle wiedergefunden, aber das ist eine eigene Geschichte.

 

Stammtisch

Der Stammtisch im Juni muss leider entfallen. Der nächste Stammtisch findet somit am 20. Juli 2024, ab 18 Uhr, im Babette-Gundlach-Haus statt. Für ein Buffet können Speisen mitgebracht werden. Getränke sind vorhanden. Wir freuen uns auf ein gemütliches Beisammensein.

Orchideenwanderung

Die Orchideenwanderung der Frauen am 16.5.2024 fand bei herrlichstem Wanderwetter statt. Am Sportplatz in Ringingen startete die wunderschöne Tour.

Im Schatten des Waldes gab es einen interessanten Vortrag von Hilde Bauder über die Orchideen. Es sind ganz besondere, schützenswerte Pflanzen, da die meisten erst nach Jahren zur Blüte kommen. Der Frauenschuh z.B. ist zur Keimung und Entwicklung auf einen Pilz der Gattung Rhizoctonia angewiesen, mit denen er eine Symbiose bildet. Die Ernährung erfolgt jahrelang über diesen Pilz, bevor das erste grüne Blatt nach etwa vier Jahren angelegt wird. Bis zur Blühreife können 16 Jahre vergehen.

Nach dem Ort Steinenfeld wurden dann die ersten „Waldvögelein“ gesichtet. Die anderen Orchideen waren noch nicht ganz soweit. Dafür gab es viele weitere interessante Blüten und Gewächse zu bewundern: Wiesenbocksbart, Einbeere, Kreuzblümchen, Maiglöckchen, Kugelblume, großes Zweiblatt, Kugelteufelskralle, Bachnelkenwurz, Silberdistel, Golddistel, sowie drei Wolfsmilcharten.

Nach der Überquerung der Verbindungsstraße Schelklingen-Ringingen hatte man einen Blick auf den Steinbruch des Zementwerkes. Brigitte Scheible berichtete, dass dort Versteinerungen von Krokodilen und Schildkröten gefunden wurden. Ein Nachweis, dass hier vor ca. 150 Mio. Jahren ein tropisches Meer vorhanden war. Ein Schildkrötenpanzer kann im Heimatmuseum in Schelklingen bewundert werden.

Bei der Waldlichtung am Liegebänkle konnten die Frauen einen herrlichen Blick nach Ringingen und das Erbacher Schloss genießen. Vorbei am romantischen Seerosenteich – hier blühte die gelbe Sumpfschwertlilie – ging es wieder zurück nach Ringingen ins Sportheim, wo die meisten sich nach der über 10 km langen Wanderung mit einem deftigen Wurstsalat stärkten.

Wochenendwanderung in den Hegau 4. und 5. Mai 2024

In diesem Jahr lud die Ortsgruppe zur Wochenendwanderung in den Hegau ein. 34 Personen sind der Einladung gefolgt. Gut, denn das Wetter war zum Wandern ideal, der Frühling zeigte sich von seiner schönsten Seite und der Hegau ist eine Landschaft, die ihre ganz besondere, bezaubernde Schönheit speziell beim Wandern zeigt.

Der Hegau, geschaffen aus Feuer und Eis. Wenn man die geologische Geschichte hört, und wenig später die Vulkane vor Augen hat kann man sich vorstellen, wie sich vor 14 Millionen Jahren die europäische und die asiatische Kontinentalplatten aufeinander zubewegten. Diese Kollision sorgte zur Absenkung des Oberrheingrabens. Vulkantätigkeit war die Folge: Durch die Reibung drängte geschmolzenes Gestein hervor. Traf das brodelnde Magma auf Grundwasser, führte dies zur Explosion und es dampfte empor: tonnenweise Ascheregen entstand und regnete herab.

Später, vor 10 Millionen Jahren wälzte sich in den Vulkanen heißer Basalt und vor 7 Millionen Jahren Phonolit-Gestein nach oben, ohne die Erdoberfläche zu durchstoßen. Nach dem Erkalten blieben die ausgehärteten Gesteinsmassen wie Pfropfen in den Vulkanschloten stecken.

Im Pleistozän (vor 150.000 Jahren) wurde durch die Auffaltung der Alpen der Hegau von einer dicken Eisschicht bedeckt. Die aus den Alpen heranschiebenden Gletscher brachten Geröll und Gestein mit sich und drangen weit über den Hegau. So wurde das weiche Tuffgestein im Verlauf von 10.000 von Jahren abgeschliffen. Die harten Phonolit- und Basaltmassen hielten dem Druck stand. Als die Gletscher schmolzen, wurden die erstarrten Magma-Pfropfen freigelegt.  Diese prägnanten, aus Feuer und Eis entstandenen Kegelberge, prägen das Landschaftsbild heute.

Am Samstag, 4. Mai, starteten wir mit dem Bus der Fa. Auto-Mann. Unser erstes Ziel war Stetten, ein Teilort von Engen. Dort sollte der Stettener Panoramaweg zum Neuhewen mit 864 m der höchste Hegauberg, erwandert werden. Ein Rundwanderweg mit ca. 6,2 km.  Gemächlich ging es aufwärts durch blühende Wiesen und Felder. Bald  waren die ersten Vulkankegel in der Ferne zu sehen.

Kurz vor Ende des Rundweges trennte sich die Gruppe. Wer sich in Stetten die Kirche St. Sebastian und Johannes der Täufer anschauen wollte, ging mit Gerburg Buck weiter. Die „LangwanderInnen“ machten sich mit Marianne Söll auf den Weg über die Anhöhe zum „Alten Postweg“ um später dort auf die Gruppe am Busparkplatz zu treffen.

Durch Baumfällungen und Spuren von schwerem Forstgerät war es  etwas abenteuerlich, die Anhöhe zu erreichen, aber nach einer kleinen Anstrengung sind wir alle gut an das  Ziel gekommen und wanderten den herrlichen Postweg entlang mit weiten Ausblicken bis zum Bodensee, bis wir wieder auf unsere Mitwanderer am Busparkplatz trafen.

Nach einer kurzen Fahrt  waren wir in Blumenfeld. Blumenfeld geht aus einer mittelalterlichen Burganlage hervor. Das Deutschordensschloss, teilweise die Pfarrkirche und das Pfarrhaus sind Bauzeugnisse aus der Zeit vor 1618. An der Treppe zum Schloss und Kirche beeindruckte ein altes Scheibenkreuz (Sühnekreuz). Wir wanderten durch den Ort um anschließend eine Kaffee-Einkehr in der Bibermühle zu genießen. Anschließend spazierten wir noch zur Biber und bewunderten das riesige oberschlächtige Wasserrad. Wie idyllisch war es doch hier.

Weiter fuhren wir mit dem Bus nach Gottmadingen zum Hotel Sonne. Nach dem Abendessen und einem kleinen Stadtrundgang trafen wir uns im Saal und ließen den Wandertag musikalisch mit Liedern ausklingen. Irene Autenrieth begleitete uns mit dem Akkordeon.

Nach einem kräftigen Frühstück fuhren wir zum Start unserer Sonntagswanderung. Wir nutzten die Haltestelle zwischen Duchtlingen und Weiterdingen. Los ging es zu einer Streckenwanderung mit ca. 7 km über den Sickerberg, Mägdeberg zum Hohenkrähen. Der Mägdeberg und Hohenkrähen sind vulkanischen Ursprungs.

Ein kurzer Regenschauer wartete auf uns, so dass wir die geplante Pause auf dem Sickerberg auf unser nächstes Ziel auf dem Mägdeberg verschieben mussten. Die Geschichte der Burg Mägdeberg ist eng mit der Geschichte des nordöstlich davon gelegenen Dorfes Mühlhausen verbunden. Unter dem Reichenauer Abt Konrad von Zimmern wurde zwischen 1235 und 1240 die Burg auf dem Mägdeberg gebaut.

Warum Mägdeberg? Nach der Christianisierung des Landes wurden die drei Heidemägde „Ainbed, Borbed und Wilbed“ aus deren Namen der Name Mägdeberg entstand, durch die hl. Ursula mit ihren Gefährtinnen, die nachweislich verehrt wurden, ersetzt.

Weiter auf Naturpfaden führte der Weg zum „Hohenkrähen“. Der mit 645 m kleinste und dafür kühnste der Hegauberge lockte schon zu Urzeiten mit seiner scheinbar „geballten Faust“: Früher die Steinzeitmenschen, Kelten, Römer, Raubritter und Edelleute, heute Wanderer und Naturfreunde.

Ein bekannter Burgvogt auf Hohenkrähen ist Popolus Maier.  Er war um die Zeit von 1430 auf Hohenkrähen Vogt und es wird berichtet, dass er dürr wie ein Rebstock war, ein böser Raufbold und Leuteschinder. Heute er lebt im Singener Narrenverein als „Poppele“ weiter.

Ein längerer Aufenthalt zum Vespern und den Hohenkrähen zu erklimmen war eingeplant. Wie schön die Rundumsicht, Alpenpanorama inklusive.

Der Abstieg Richtung Busparkplatz war herrlich  auf Naturpfaden, immer mit Blick auf den Hohenkrähen.

Unsere Fahrt ging weiter nach Engen. Eine Kaffeepause war dort eingeplant, bevor wir eine kleine Stadtrunde unternahmen. Besonders beeindruckte der Marktplatz . Das Amtsgericht und das Gasthaus Engel mit Posthalterei, dann das ehemalige Wirtshaus zum Adler, dessen Grundmauern in das 12. Jh. verweisen. Besonderheit die Fassadenbemalung. Die Sinnestäuschung (Trompe-l’oil) mit amüsanten Details an die Wände gebannt: Von der Frau am Fenster mit einem Briefchen in der Hand bis zur Bierflasche, die die Handwerker offensichtlich vergessen haben.

Ein besonderes Zeichen steht auf dem Marktplatz, die so genannte Martinssäule. Die Plastik ist ein Werk des Bildhauers Jürgen Goertz aus dem Jahre 1984. Das Martins-Thema: Gegensatz zwischen Arm und Reich. Jürgen Goertz hat auch das Einsteindenkmal in Ulm geschaffen. Wir besuchten die Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“. Ihre ursprüngliche Bauzeit liegt zwischen 1200 und 1250. Hinter dem Rathaus genossen wir die Aussicht in die blühende Landschaft und den Blick zum „Krenkinger Schloss“.

Weiter fuhren wir nach Aach, die Stadt mit der berühmten Aachquelle, die als die größte Quelle Deutschlands gilt. Sie schüttet maximal 24,1 cbm/sec. aus. Das Wasser der Aachquelle stammt größtenteils aus der Donau, welches zwischen Immendingen und Fridingen versickert und durch das poröse Karstgestein einen unterirdischen Abfluss geschaffen hat. Nach einem kurzen Spaziergang um die Quelle waren wir satt von Eindrücken und stiegen zufrieden in den Bus ein. Er brachte uns zur Abendeinkehr nach Obermarchtal in das Gasthaus „Adler“. Um 20.30 Uhr waren wir wieder zurück in Blaubeuren.

Nellinger Bärenpfad

Bei Sonnenschein startete die Fahrt der Frauen in Blaubeuren zum Bärenpfad nach Nellingen – auf der Alb gab es dann Regen-, Schnee- und Graupelschauer. Alle Frauen waren froh, als man von der freien Fläche den Wald erreichte, der etwas Schutz vor dem Wind bot. Aber es dauerte nicht lange, da kam die Sonne wieder hervor und man konnte aufmerksam den interessanten Berichten von Gerda Fuchs-Holderried lauschen.

An insgesamt 12 Stationen erfuhr man Wissenswertes über die Besonderheiten der Schwäbischen Alb. Die alte Römerstraße, erbaut 84 n.Chr., war eine der nördlichsten Grenzen des Römischen Reiches bis ca. 125 n.Chr.Von der fast 300 Jahre alten Wettereiche hatte man einen schönen Blick auf Nellingen.
Die Flurnamen, wie zum Beispiel „Lixe“, „Schinderwasen“, „Kuhloch“ oder „Mühltäsch“ weisen auf frühere Nutzungen hin, also dass hier Lehm abgebaut oder totes Vieh entsorgt wurde, und dass der Weg zur Mühle in einer Senke, bzw. Mulde (Täsch) lag.
Der Dutzenbergschacht mitten im Wald ist eine geologische Besonderheit. In der 47 m tiefen Schachthöhle auf der Mitteleuropäischen Wasserscheide rinnt am Grunde ständig ein wenig Wasser.

Das Kaiserplätzle sollte eigentlich Königsplätzle heißen, denn es war der Württembergische König Wilhelm II, der von hier aus 1899 ein Manöver beobachtete. Am Wegesrand fanden die Frauen einige unbekannte (z. B. Traubenholunder) und auch bekannte Gewächse (z. B. Tulpen).

Bei herrlichem Sonnenschein wurde die schöne und erlebnisreiche Wanderung beendet und anschießend in der „Halbzeit“ eingekehrt. Vielen Dank Gerda!

Dolinenweg Hengen

„Das weiche Wasser besiegt den harten Fels“ Laotse ,chinesischer Philosoph, ca. 300 v.Chr.

Welche Wirkung  Regenwasser auf auf den Kalkstein der Alb hat, konnten die 20 Gäste  am Samstag, 6.April , bei herrlichem Frühlingswetter bei einer 3 stündigen Führung auf dem Dolinenweg in Hengen  hautnah erleben.

Dolinen, von den Älblern gemeinhin als „Erdfälle“ bezeichnet, sind auf der Alb weit verbreitet. Man schätzt ihre Zahl auf ca 5.000. Sie sind, wie die Höhlen und Trockentäler, charakteristische Elemente einer Karstlandschaft.

Der 8 km lange Weg beginnt am Sportplatz Hengen und ist durch Hinweiszeichen mit schwarz gewelltem Pfeil markiert. 6 Tafeln informieren mit Texten und Farbbildern über die Entstehung der Dolinen sowie über ihre natur- und heimatkundliche Bedeutung.

Auf dem Dolinenweg konnten neben den beiden wassergefüllten Hülen „Goslach“ und „Wechselfeuchtes Biotop“ , die eine artenreiche Pflanzen – und Tierwelt beherbergen, auch eine trockene Lösungsdoline, die „Heidekrautdoline“ besichtigt werden. Lösungsdolinen sind trichterförmig und entstehen dort, wo das leicht saure Regenwasser gut in Spalten und Klüften des Kalksteins versickern kann. Dabei löst es den Kalkstein langsam auf und transportiert ihn in gelöster Form ab.

Der Höhepunkt der samstäglichen Wanderung in die Erdgeschichte war die Erkundung der  Doline „Auloch“, die sich zur Hälfte im Besitz des Schwäbischen Albvereins befindet. Das Auloch liegt am Rand eines wasserstauenden Vulkanschlotes und verfügt hierdurch über eine nahezu ganzjährig schwach schüttende Quelle am Dolinenhang.  Das Quellwasser versickert nach einer kurzen Fließstrecke am Dolinengrund in einem Schluckloch (Ponor) .

Bei der anschließenden Einkehr im Gasthof „Lamm“ in Hengen wurden bei einem zünftigen Vesper die neuen Eindrücke und Informationen  in fröhlicher Runde ausgetauscht und diskutiert.

Fotos: Die Luftaufnahme der Doline „Auloch“ wurde freundlicherweise von Reiner Enkelmann aus Filderstadt zur Verfügung gestellt. Alle anderen  Aufnahmen stammen von Mitgliedern der Ortsgruppe.